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Beitrag Nr. 16
16. Shaldine 03, 00:23

Suandin
Rang: Vom Blute

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Savine Sedai

Savine verließ Balwens Zimmer und ging zurück zu ihren eigenen. Unterwegs hielt sie eine Dienerin an: "Wie heißt du, Kind?" Die junge Frau knickste hastig, so dass ihr dunkler Zopf nach oben flog und sie murmelte: "Chiara, Aes Sedai."
---
Man möchte zuweilen ein Kannibale sein, nicht um den Einen oder Anderen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen. (E.M.Cioran)

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Beitrag Nr. 17
16. Shaldine 03, 14:58

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

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Chiara


Chiara sprang fast schon vergnügt von der Küche in Richtung einer der Schränke auf den Gängen, in ihren Händen einen Stapel weißer, flauschiger Handtücher, die sie in diesem Schrank verstauen wollte. Ihre vergnügte Stimmung rührte daher, dass soeben, als sie die Handtücher aus dem Dienerzentrum - der Küche - geholt hatte, Gerid, ein Diener, etwas älter als Chiara, sie umgerannt hatte, ihr dann aber dabei geholfen hatte aufzustehen. Das junge Mädchen lächelte vor sich hin. Er war ganz höflich gewesen, hatte ihr geholfen, sich entschuldigt.. vielleicht hatte er sie ja sogar absichtlich umgerannt!
Das Mädchen schüttelte ärgerlich ihren Kopf, so dass der lange dunkle Zopf hin und her schwang. Nein, bestimmt nicht, das wäre undenkbar! Er hätte sie damit von ihrer Arbeit abgehalten und das hätte er niemals getan, dazu war er viel zu nett.
Wenn sie das ganze Misa erzählte, dann würde diese bestimmt ärgerlich sein, versuchte sie doch alle Diener auf einmal für sich zu beanspruchen, was nun wirklich nicht ging. Chiara unterdrückte ein Erröten als sie an Tanekini dachte, die in diesen doch unwichtigen Vorgang allerlei hineininterpretieren würde. Manchmal war Tanekini wirklich lästig - vor allem aber, weil sie alles weitererzählte und das nicht nur unter den Dienern, oh nein, sondern sogar unter den Adeligen (soweit diese ihr zuhörten).
Chiara schüttelte den Kopf so dass der Zopf abermals flog. Ihr vergnügtes Springen hörte abrupt auf, als sie in die belebteren Gänge kam, auf denen auch Höhergestellte umhergingen. Wichtige Personen sollten nicht von einer einfachen Dienerin abgelenkt werden, das hatte ihr Emora oft genug gesagt. Eine gute Dienerin erledigte ihre Arbeiten so, dass niemand auf sie aufmerksam wurde.
Bescheiden diesem Ratschlag folgend, drückte sich Chiara an die Wand als eine Gruppe feingekleideter Frauen an ihr vorbei ging.
Mit gesengtem Kopf immer nah an der Wand und mit raschem Schritt, so wie sie es gelernt hatte, setzte sie ihren Weg fort, bis sie endlich den Schrank erreichte, der in einer Nische stand.
Sie öffnete die Schranktüren mit einer Hand, während sie mit ihrem Kinn und der anderen Hand die Handtücher vor dem Hinunterfallen bewahrte. Dann legte sie ihre Last sauber und ordentlich auf den bereits bestehenden Stapeln ab und schloss leise und unauffällig wieder die Schranktüren.
Jetzt war es Zeit in das Zimmer von Lady Alira, einer unwichtigen Adeligen, zu gehen und dort wie immer aufzuräumen. Die Lady schaffte es anscheinend nie selbst Ordnung zu halten, doch sie wollte immer alles aufgeräumt haben. Für dieses Zimmer war Chiara eingeteilt worden, trotz ihrer Proteste. Irgendwann hatte sie dann gemerkt, dass die Lady Alira immer zur gleichen Zeit ihr Zimmer verließ und auf den Gängen in feinen Kleidern flanierten und sich zur Schau stellte.
Eben diese Zeit nutzte die junge Dienerin jeden Tag um die Unordnung im Zimmer der Lady zu beseitigen.
Als sie auf dem Weg zu diesem Zimmer war, den Blick gesenkt, wurde sie plötzlich von einer wichtigen Frau angehalten.
Chiara kannte diese Frau, dies war Savine Sedai und mit allen Aes Sedai musste man sich gut stellen.
Nicht genug, dass die Aes Sedai Chiara aufgehalten hatte, sie fragte sie auch noch nach ihrem Namen: "Wie heißt du, Kind?" Die nicht sehr große Chiara knickste hastig, so dass ihr dunkler Zopf nach oben flog und sie murmelte: "Chiara, Aes Sedai." - "Geh zu allen Beratern des Königs und zu den Hochlords in der Stadt und sage ihnen, dass der König morgen zur Hohen Stunde den Kronrat einberufen wird. Kannst du dir das merken? Dann laufe los." Chiara knickste erneut und lief davon. Als ob sie sich das nicht merken könnte, ausgerechnet sie!
Dann würde sie ihre tägliche Saubermach-Aktion eben verschieben müssen. Als sie näher über den Auftrag nachdachte erschrak sie. Zu allen Beratern des Königs und zu den Hochlords, zu allen? Das waren zu viele, die konnte sie nie alle an einem Tag schaffen. Also machte sie sich auf den Weg in die Küche um Verstärkung zu holen.
Sie öffnete die Tür, die in den geschäftigen Raum führte und drängte sich durch das Gewusel, bis sie zu der Ecke kam, wo die Dienstboten, die gerade nichts zu tun hatten, sich immer aufhielten.
An den Tischen saßen mehrere Frauen, alle in den weißen Kleidern mit dem schwarzen Eber auf der linken Seite und den roten Gürteln, die die Dienerinnen des königlichen Palastes trugen.
Chiara blieb vor ihnen stehen und schickte sie alle mit dem Auftrag der Aes Sedai los. Sie teilten sich die Berater und Hochlords auf, dann eilten sie alle in verschiedene Richtungen. Auch Chiara machte sich auf den Weg. Drei Berater und ein Hochlord waren ihr zugeteilt worden, das sollte kein besonderes Problem darstellen, sie wusste wie sie mit ihnen umzugehen hatte.
Sie betrat die Zimmerflucht einer der Berater, fand ihn prompt vor und knickste ehrerbietig vor ihm. "Mein Lord, die Lady Savine Sedai richtet euch aus, dass der König morgen zur Hohen Stunde den Kronrat einberufen wird." Der Lord nickte ihr zu und sie knickste erneut tief, während sie ihre weißen Röcke ausbreitete, dann verschwand sie eilig aus dem Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.
Noch dreimal betete sie dasselbe Sprüchlein herunter und schien bei keinem Adeligen einen negativen Eindruck zu hinterlassen.
Der zweite Berater antwortete ihr sogar mit: "Danke, mein Kind."
Sie kümmerte sich nie darum wer noch in dem Raum war und richtete immer ihre Botschaft sofort aus, ohne die Herrschaften zu lange zu stören.
Dann machte sie sich endlich auf zu Lady Aliras Zimmern.
Aus dem Schrank der direkt vor den Zimmern der Lady stand, nahm sie zwei sonnengelbe Handtücher - die Lieblingsfarbe der Lady

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Beitrag Nr. 18
16. Shaldine 03, 22:20

Barid Cham Aellinsar
Rang: Kandierter Apfel

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Eagan Naron

Eagan nahm seinen Umhang und trat in die kalte Nacht hinaus. Er würde sich mit Drucar auf der anderen Seite der Stadt treffen. Drucar war ein alter Freund, der in noch zwielichtigeren Kreisen verkehrte, als Eagan selbst. Er hatte ihm Informationen über neue Aktivitäten der Schattenfreunde versprochen, also genau das, was Eagan dringend benötigte.
Obwohl es zu dieser Zeit in den Gassen Aridhols schon längst nicht mehr sicher war, nahm Eagan die Abkürzungen durch die engen dunklen Durchgänge zwischen den Häusern. Eagan trug immer ein paar Messer in seinen Ärmeln versteckt, mit denen er im Notfall auch gut umgehen konnte. Trotzdem hatte er ein ungutes Gefühl, und wäre er nicht schon etwas zu spät dran, wäre er auf den hellen Hauptstraßen gegangen.
Eagan überquerte gerade eine der Hauptalleen, als eine Patrouille der Stadtwache vorbei ritt. Seit die Königin ermordet wurde, waren die Wachen verstärkt im Einsatz, was jedoch nur den Effekt hatte, dass sich das kriminelle Leben in die Hintergassen zurückgezogen hatte.
Eagan war bereits ziemlich kalt, als er endlich die Straße in der Drucars Haus stand erreichte. Als er die Haustür erreichte, klopfte er gegen die schwere Eichentür. Zu Eagans Verwunderung sprang diese sofort auf. Seltsam. Warum sollte Drucar seine Tür nicht abschließen? Eagan bereitete sich vor, seine Messer einzusetzen und stieß die Tür auf.
Drinnen sah er einen schwachen Lichtschein am Ende des Gangs. Vorsichtig ging er den Gang hinunter und schlich zur Tür am Ende des Flurs. Er war gespannt wie ein Bogen, als er sie behutsam öffnete. Der Anblick der sich ihm bot, zog ihm den Magen zusammen. Drucar war bei seinem Nachtmahl gesessen, als ihm jemand einen Dolch in den Rücken gerammt hatte. Der Täter musste immer wieder zugestochen haben, denn aus unzähligen Wunden am ganzen Rücken war Blut geflossen, das nun langsam zu gerinnen begonnen hatte.
Wer konnte das nur getan haben? Einer seiner Kontakte beim Schatten musste seine Tätigkeit aufgedeckt haben. Eagan sprach ein kurzes Gebet für seinen treuen Freund, dann begann er dessen Wohnung zu durchsuchen. Vielleicht würde er einen Hinweis finden, der Drucars Tod erklären könnte...

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„I thought you saidar-ed it.” - Mat Cauthon

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Beitrag Nr. 19
17. Shaldine 03, 21:15

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

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Chiara

Chiara drückte sich an den umhergehenden Adeligen mit gesenkten Blick an der Wand vorbei, darauf bedacht, möglichst nicht beachtet zu werden. Sie hatte eine umfassende Ausbildung als königliche Dienerin erhalten und durfte deshalb oft den hohen Herrschaften gewürzten Wein oder etwas ähnliches servieren.
Es gab nicht viele Dienerinnen - und noch weniger Diener - die eine solch ausführliche Ausbildung erhalten hatten. Und weil Chiara auch noch von der Körpergröße klein war, stufte sie das noch höher ein. Es war ein Vorteil klein zu sein, da dann die hohen Herrschaften einen Diener leichter übersahen, und schlussendlich sollte ein Diener fast unsichtbar sein.
Chiara verstand es, die hohen Herrschaften nett anzulächeln und anmutig zu knicksen. Sie konnte geschickt den hohen Ladys beim Ankleiden helfen, sie konnte lautlos durch die Gänge hasten und hatte einen Blick dafür, was erledigt werden musste. Auch hatte sie eine Ausbildung im organisatorischen Bereich genossen. Dass man also durchaus Arbeiten, wie Botschaften vielen Leuten zu überbringen, an andere weitergeben konnte, und wie man das am besten verrichtete.
Auch hatte sie gelernt schnell die verschiedenen Verhältnisse zwischen Adeligen zu überblicken und dann bei einem Gast in entsprechender Entfernung - oder Nähe - das Zimmer einzuteilen.
Sie wusste welche Lady welche Lieblingsfarbe hatte und welcher Schrank mit der richtigen Farbe - an Handtüchern, Bettwäsche und ähnlichem - am nächsten war.
Kurzum, sie war fast die perfekte Dienerin.
Fast jedenfalls. Selbst ihr unterliefen manchmal ein paar kleine Schnitzer, die aber meistens nicht weiter auffielen.
Immerhin hatte ihre Ausbildung ja auch schon begonnen als sie erst acht Jahre alt gewesen war. Also hatte sie nun schon neun Jahre Zeit gehabt sich zu vervollkommnen und diese Zeit hatte sie genützt. Vor nunmehr zwei Jahren hatte sie die Befugnis von Emora erteilt bekommen, dass sie in bestimmten Situationen aus eigenem Ermessen entscheiden durfte, darauf war sie sehr stolz.
Chiara erreichte die Küche und öffnete die Tür, nur um fast die dicke Oberköchin, Judith, umzurennen. Gerade noch rechtzeitig bremste sie ab und trat aus der Reichweite der Tür, die immer hin und her schwang, passierte jemand sie. Diese Tür konnte nie richtig geschlossen werden, denn so konnte jeder Diener, der ein volles Tablett trug, und keine Hand frei hatte die Tür zu öffnen sie einfach mit dem Fuß aufstoßen. Natürlich musste man dann aufpassen, dass sie nicht wieder auf einen zurück fiel, wenn man hindurchging, doch darin war Chiara inzwischen geübt.
Judith hatte ihr gottseidank den Rücken zugekehrt und hatte so von dem gesamten Vorfall nichts gesehen.
Unauffällig zwängte sich Chiara in dem lauten Gewusel, das in der großen Küche herrschte, an ihr vorbei, zu den Tischen und Stühlen, wo die Diener immer ihre Pausen hatten, und wo sie auch aßen, und wo die jeweiligen Pläne hingen, in denen die beweglichen Pflichten eingetragen waren.
Es gab drei Arten von Pflichten: feste Pflichten, das waren Aufgaben, die man jeden Tag um beinahe dieselbe Zeit zu erledigen hatte und die immer gleich blieben. Dies war bei Chiara, das Frühstück bringen, Ankleiden und Aufräumen bei der Lady Alira.
Dann gab es die freien Pflichten, das waren feste Aufgaben, die einem zugeteilt waren, aber nicht immer anfielen, wenn sie aber anfielen, so hatte man zuerst diese auszuführen und dann die anderen. Bei Chiara war dies auf ihre Ausbildung zurückzuführen. Nämlich hatte sie oft gewürzten Wein oder Essen zu servieren und Botschaften zu überbringen. Auch musste sie öfters Gäste in ihre bestimmten Zimmer führen.
Zuletzt gab es die beweglichen Pflichten. Dies waren Aufgaben, die sich von Tag zu Tag änderten. Zu Zeiten, wo die Diener keine festen Pflichten hatten, wurden sie in den Plänen für bewegliche Pflichten eingetragen, also zum Beispiel das Abstauben der Vasen in den Gängen, das Chiara so sehr hasste.
Dafür wurde sie öfters eingeteilt, da man sie dann sofort von ihrer Arbeit wegholen konnte zu ihren freien Pflichten und man immer wusste in welchen Gängen sie sich gerade aufhielt, anhand des Plans.
Am wichtigsten waren die freien Pflichten. Fiel eine solche an, musste jede Arbeit unterbrochen werden. Danach kamen die festen Pflichten. Also, verlangte eine Adelige, bei der man feste Pflichten hatte, nach demjenigen, so hatte man seine beweglichen Pflichten zu unterbrechen und sofort zu ihr zu gehen. Hatte man aber zur selben Zeit freie Pflichten, so waren diese wichtiger. Die beweglichen Pflichten konnten jederzeit unterbrochen werden und später wieder aufgenommen, sie waren eben beweglich.
Ein paar Diener saßen auf Bänken und unterhielten sich, doch das Mädchen grüßte sie nur mit einem lächelnden Kopfnicken und beachtete sie nicht weiter.
Die kleine Chiara ging zu dem langen Tisch, in dessen Mitte ein ganzer Stapel von beschriebenen Pergamenten lag und suchte auf ihnen ihren Namen. Sie hatte ihn schnell gefunden, da die Pergamente nummeriert waren. 1 stand für die Dienerinnen mit besonderer Ausbildung

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Beitrag Nr. 20
17. Shaldine 03, 23:08

Cypher|Darkh
Rang: M'hael

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Runin Darkh

Die Nacht war weit fortgeschritten. Der Wind heulte unentwegt, begleitet von dem stürmischen Regen, der gegen die Fenster des Herrenhauses der Darkhs prasselte. Die Holzbalken des Hauses ächzten und stöhnten, wie ein alter Mann, der sich mühevoll aus seinem Bett erhob.
Runin stand in der Empfangshalle und starrte gedankenversunken auf das Gemälde über dem Kamin, das seine Mutter zeigte. Das Feuer war inzwischen zu einer Glut heruntergebrannt und warf ein gespenstisches Leuchten auf das Gesicht des jungen Lords.
Obwohl er das Bild seiner Mutter betrachtete, befanden seine Gedanken sich bei Königin Dosara, der Schwester seiner Mutter, die vor zwei Monaten einem heimtückischen Anschlag zum Opfer gefallen war. Er selbst befand sich zu dieser Zeit in Manetheren, unterwegs im diplomatischen Auftrag des Königs. Seitdem hatte sich alles verändert. Sie war zwar nicht seine Mutter gewesen, dennoch hatte sie, seit er denken konnte, immer ein offenes Ohr für ihn gehabt. König Balwen hatte der plötzliche Tod seiner Frau noch schwerer getroffen. Anscheinend hatte er es immer noch nicht überwunden. Zurückgezogen in seinen Gemächern, verbrachte er seine Zeit in alten Erinnerungen an seine geliebte Gemahlin und war weder für seine Berater noch seine Generäle zu sprechen. Selbst Runin konnte nicht zu ihm durchdringen.
Der Krieg nahm immer bedrohlichere Ausmaße an. Dem Volk war die lethargische Haltung des Königs nicht entgangen. Furcht hatte Besitz von ihnen ergriffen. Jeden Tag gab es irgendwelche Aufstände, die vom königlichen Heer niedergekämpft wurden. Selbst Manetheren hatte seiner Besorgnis, über die Zustände in Aridhol, Ausdruck verliehen. Wie konnte ein Königreich sich dem Feind stellen, wenn es innerlich so ausgehöhlt, wie ein von Würmern befallener Apfel, war. Spottende Adlige betitelten Balwen mit Bezeichnungen wie die rostige Eisenhand und griffen bereits nach der Macht.
Ein Königreich stand und fiel mit seinem König und Aridhol brauchte ihn mehr denn je. Dessen war sich Runin sehr wohl bewußt, doch seine Hände waren gebunden und langsam aber sicher schien die Verzweiflung auch ihn zu übermannen.
Ein Räuspern ertönte hinter ihm und riß ihn aus seinen Gedanken. „Findest Du keinen Schlaf?“ , fragte er ohne sich umzudrehen. „Eigentlich war ich auf deinem Zimmer, um nach dem Feuer zu sehen, aber da ich dich dort nicht vorgefunden habe, könnte ich dir die gleiche Frage stellen.“ , erwiderte Jozuah. Er trat näher und betrachtete ebenfalls das Bild über dem Kamin. „Sie sieht dir wirklich sehr ähnlich.“
Eine Zeitlang sagte keiner von beiden was, bis sich Jozuah wieder räusperte. „Nun, ich will ja nicht aufdringlich erscheinen, aber selbst das schöne Gesicht euer Lordschaft ist nicht gegen die Folgen einer schlaflosen Nacht gefeit. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß einige Hofdamen morgen bei unserer Rückkehr am Hofe enttäuscht darüber sein könnten, wenn sie euer Lordschaft nicht in seiner gewohnten Frische erblicken.“ Runin schnitt eine Grimasse. „Dieses Risiko würde ich gerne in Kauf nehmen, wenn ich dafür Lady Amalias Avancen entgehen könnte.“ „Lieber nicht.“ , erwiderte Runins Leibdiener. „Sonst wird sie wohl oder übel ihr Augenmerk auf mich richten. Außerdem habe ich genug mit meinen Küchenmägden zu tun. Ich pflege zwar immer zu sagen, daß es mehr als genug Jozuah für alle gibt, aber auch ich bin nur ein Mensch.“ Runin lachte. Noch eine Eigenschaft, weswegen er Jozuah so schätzte. Er verstand es ihn immer zum Lachen zu bringen. Der einstige Küchenjunge, der drei Jahre jünger als sein Herr war, hatte in ihrer Kindheit mit seiner frechen Art Runins Freundschaft gewonnen. Der junge Lord hatte nicht viele Freunde, wahrscheinlich war Jozuah sein einziger wahrer Freund. Mit den Jahren schickte es sich nicht mehr für einen Lord sich mit einem Küchenjungen herumzutreiben, also nahm er ihn in seine persönlichen Dienste auf. „Wenn Du nichts weiter brauchst, dann werde ich mich jetzt zurückziehen. Mein Gesicht mag zwar nicht so schön wie das eurer Lordschaft sein, dennoch habe ich morgen einigen jungen Damen Rede und Antwort zu stehen.“ Runin erwiderte nichts und hing weiter seinen düsteren Gedanken nach. Jozuah seufzte und machte sich auf den Weg zurück in sein Zimmer.



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When You 're looking down the barrel of a gun, time slows down. Your whole life flashes by, heartbreak and scars.

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Beitrag Nr. 21
18. Shaldine 03, 00:44

Suandin
Rang: Vom Blute

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Savine Sedai

Savine saß an ihrem Schreibtisch und las einen Brief. Beim Lesen zogen sich ihre Augenbrauen immer weiter zusammen, bis sie den Brief schließlich zusammenknüllte und vor sich auf den Tisch warf. "Die Burg schickt keine Verstärkung", knurrte sie in den Raum hinein. Ihr Behüter, Demon, stand in einer Ecke des Raumes und hatte eine wie immer nichtssagende Miene aufgesetzt. "Und das, obwohl Aridhol mittlerweile fast an der vordersten Front steht. Wurde ein Grund genannt?" "Nein. Jedenfalls kein richtiger." Sie glättete den Brief wieder und las ihn laut vor:" "

Meine Tochter Savine,
leider kann die Burg Aridhol keine weiteren Schwestern und Behüter schicken, da sie einen Großteil ihrer Kräfte in der Burg selber benötigt und in allen Ländern präsent sein muss. Ich bin sicher, Ihr und Yara Azuris werdet es auch allein gut machen.

Elisane Tishar
Behüterin der Siegel
Flamme von Tar Valon
Der AmyrlinSitz
"

Wenn mir der Saal wenigstens gestattet hätte, einen Angreal mitzunehmen! Nun ja, das Rad webt, wie das Rad es wünscht, und so wie es aussieht, muss ich mit Yara zusammenarbeiten, obwohl sie seit unserer Ankunft in Aridhol keine fünf Worte mit mir gesprochen hat." Demon sagte dazu nichts. Das einzige Geräusch im Raum war das Knacken des Kaminfeuers und das Heulen des Windes draußen. "Es ist schon spät, Demon. Ich werde jetzt schlafen gehen." Er nickte nur und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer, das er in der Nähe der Dienerquartiere hatte. Savine ging aber noch nicht sofort schlafen. Ihr jetziges Arbeitszimmer gefiel ihr, es erinnerte sie ein wenig an ihr Elternhaus. Ihre Eltern waren Adlige gewesen bis ihre Mutter bei einem Sturz von der Treppe einen Genickbruch erlitt und ihr Vater nicht mehr von der Jagd heimkehrte. Aber zu diesem Zeitpunkt war sie schon eine Aufgenommene in der Burg, wo sie solche Dinge vergessen sollte. Und sie hatte es auch vergessen können; nur manchmal war dieser Gedanke wieder zurückgekommen wie ein lästiges Beißmich, das nicht verschwinden wollte.
Savine gähnte. Es war schon fast Mitternacht, und morgen sollte sie im Kronrat nicht nur physisch anwesend sein. Mit einem weiteren Gähnen ging sie in ihr Schlafzimmer.


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Man möchte zuweilen ein Kannibale sein, nicht um den Einen oder Anderen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen. (E.M.Cioran)

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Beitrag Nr. 22
18. Shaldine 03, 01:32

din'carai
Rang: Junggeselle

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Rajon al'Cair d'Rahien

Die kahlen und düsteren Berge waren nur schemenhaft durch den dicken Nebel zu erkennen, im fahlen Morgenlicht, dass den Nebel durchdrang. Es stank nach Blut und Schweiß und nach Tod! Wo man nur hinsah, überall Leichen denen die Eingeweide herausquollen und Blut, dass den Boden durchtränkte. Viel zu viele Leichen von Menschen darunter, aber auch Trollockadaver lagen verstreut. Durch den von Blut und Innereien glitschigen Boden liefen noch immer Soldaten mit Äxten und Schwertern In der Nähe hörte man Kampfgeschrei und unmenschliches Brüllen und von überallher hört man das Stöhnen der Verletzten, die nicht das Glück hatten sofort zu sterben und sich nun in Schmerzen wanden und auf eine schnelle Erlösung hofften. Ein paar hundert Schritt weiter raufte sich ein kleine Gruppe von Soldaten zusammen, angeführt von einem hochrangigen Offizier: Thyrios. Ein kräftiger Mann, hochgewachsen und breitschultrig, sein linker Arm war notdürftig verbunden. Auf der bronzenen Gesichtshaut erkannte man einen Bartansatz und eine lange Narbe zog sich die linke Wange herunter. Am Gesichtsausdruck erkannte man die Schmerzen die der Mann ertragen musste und die Übelkeit die ihn beim Anblick der Leichen überkam. Blut floss aus den tiefschwarzen Haaren seine Schläfen hinunter. Und er sah noch gesünder aus als die Meisten anderen um ihn herum...
Vorsichtig Bewegte sich die etwa 20 Mann starke Truppe weiter den Hügel hinauf hinter dem ein schützender Wald warten sollte.
Zu spät! Vor Ihnen tauchte eine Horde Trollocs auf. Fürchterliche Gestalten, mindestens Eineinhalb mal so groß wie jeder Einzelne der Menschen, bewaffnet mit Äxten und Keulen, riesige Tierköpfe bedeckten ihre Häupter.
Beide Gruppen blieben stehen und starrten sich an, starrten in die Augen ihres Feindes. Einige Sekunden vergingen.
Thyrios hob sein Schwert in die Luft und schrie: "Für den König!" Ein Geschrei ertönte und Trollocs so wie Menschen rannten aufeinander zu m sich zu bekämpfen.
Ein riesiger Trolloc mit dem Kopf eines Wildschweins erreichte Thyrios als erster. Das Klirren von Metall auf Metall, von Axt und Schwert.
Nur einen Moment später und die Zeit schien für einige Sekunden stehen zu bleiben. Die Axt des Trollocs bohrte sich tief in Thyrios Brust und wurde blitzartig wider herausgezogen. Man sah wie Thyrios Blick glasig wurde und er fiel und hart auf dem Boden aufschlug. Er öffnete seinen Mund in dem Versuch zu sprechen. Er setzte zur ersten Silbe an, aber kein Ton verlies eine Kehle. Eine vereinzelte Träne rann seine linke Wange hinab über die weiße Narbe und landete auf der kalten Erde. Er betrachtete den Sonnenaufgang noch, doch sein Blick verschwamm und alle Kraft verlies seinen Körper...

Thyrios schlug sanft seine dunkelblauen Augen auf als er spürte wie sich etwas an seiner Seite bewegte und die wohlige Wärme die von diesem Etwas ausging zu schwinden drohte. Er packte sanft den Arm seines Gegenübers und seine tiefblauen Augen trafen die Dunklen seines Gegenübers, der sich gerade anschickte sich zu erheben und Thyrios anblickte.
„Du musste gehen“, sprach sein Gegenüber sanft, aber doch bestimmt: „Niemand darf bemerken, dass Du fort warst.“
„ich weiß ja“, erwiderte Thyrios verträumt in die Augen Rajons blickend.

Traurigkeit machte sich in Thyrios breit, würde er seinen Geliebten doch eine lange Zeit nicht sehen und auch wenn Rajon immer sehr kalt wirkt und seine Gefühle nicht offen zeigte konnte man doch an winzigen, subtilen Gesten erkennen, dass es ihm nicht anders ging. Vielleicht würden sie sich sogar nie wiedersehen, aber beide weigerten sich diesen Gedanken weiterzuführen. Thyrios würde für Manetheren kämpfen müssen und würde bald aufbrechen.
Thyrios sagte „galube mir, ich würde viel lieber hier bleiben. Nimm mich als einen Deiner Wächter, dann kann ich immer bei Dir sein und Dich beschützen und es würde uns niemals wieder jemand hinterfragen. Ich müsste mich nie wieder heimlich wegschleichen... Ich möchte auch Dein Zeichen auf meiner Hand führen und jedem zeigen, dass Jeder weiß: ich gehöre Dir.“
„Nein.“, antwortete Rajon und stand auf: „Nein, das will ich nicht.“
Thyrios Blick wurde ernst und er kniete sich mit seinem muskulösen Körper auf das Bett, so weit hoch, dass er genau einen Kopf kleiner war als der stehende Rajon.
„doch! Beim Licht und bei meiner Ehre schwöre ich Euch ewige Treue und Gehorsam. Ich gehöre Euch, mit meinem Körper, meiner Seele und mit meinem Leben. Ich werde Euch beschützen mit meinem Leben. Niemals wird eines Eurer Geheimnisse meine Lippen verlassen, sobald ich zurück bin. Dies ist mein Schwur!“, sprach Thyrios ernst und mit Tränen in seinen Augen, seine Faust auf sein Herz gelegt.
Der Schwur war ausgesprochen und nichts konnte ihn mehr Rückgängig machen. Nun würde es so sein. Langsam beugte sich Rajon herab zu seinem Geliebten und gab ihm einen letzten sanften Kuss...

Ein paar Stunden später: Thyrios marschierte ab. Vom Balkon aus konnte Rajon ihn noch ein mal sehen. Ein einziger kurzer Blick, bis Thyrios ihm endgültig den Rücken zukehrte...

Die Axt des Trollocs bohrte sich tief in Thyrios Brust und wurde blitzartig wider herausgezogen. Man sah wie Thyrios Blick glasig wurde, er fiel und schlug hart auf dem Boden auf. Er öffnete seinen Mund in dem Versuch zu sprechen. Er setzte zur ersten Silbe an, aber kein Ton verlies eine Kehle. Eine vereinzelte Träne rann seine linke Wange hinab über die weiße Narbe und landete auf der kalten Erde. Er betrachtete den Sonnenaufgang noch, doch sein Blick verschwamm und alle Kraft verlies seinen Körper...



Rajon erwachte aus diesem unruhigen Traum. Ein Klopfen an der Tür hatte ihn aus dem Schlaf gerissen. Ein Alptraum!
„Er ist nicht tot! Er kann nicht tot sein.“
Das Klopfen wiederholte sich. Barsch beantwortete Rajon das Klopfen und gestattete so wem auch immer vor der Tür Zutritt zu seinem Schlafgemach. Einer seiner Diener trat ein und Verbeugte sich tief. Ein wenig ängstlich sah der Junge aus und seine Stimme zitterte ein wenig.
„H... Herr, Ein Bote vom königlichen Palast hat eine Nachricht für Euch..., mein Herr.“
Rajon stand auf und legte sich einen Mantel um. Als er wieder zu dem Jungen blickte trafen sich für einen kurzen Moment ihre Augen, aber sofort senkte der Junge erschrocken seinen Kopf. „Er warte im kleinen Saal! Nun geht!!!“, sagte Rajon barsch und kalt. Sofort sprang der Junge auf und beeilte sich aus dem Zimmer zu kommen. Nur einen Augenblick nachdem der Junge das Zimmer verlassen hatte betrat eine Zofe den Raum um ihm beim waschen und ankleiden behilflich zu sein. Insgesamt 1 Stunde nahm diese Prozedur in Anspruch, bevor sich Rajon auf den Weg machte diese Nachricht entgegen zu nehmen. Vor der Tür warteten Anopheron und Omegai schon auf ihn. Ohne ein Wort zu sagen folgten sie ihrem Herren in den kleinen Saal in 2 Schritt Entfernung jeweils rechts und links von ihm.
Ein Bote stand inmitten des Saals und fiel sofort auf die Knie als er Lord Rajon erblickte, der ihn mit kalten und boshaften Blicken durchbohrte. Einige Schritte vor dem dunkelhaarigen Boten blieb er stehen.
„Ich bin Lord Rajon al’Cair d’Rahien. Er bringt mir Kunde aus dem Palast?!“
„Ja Herr, Lord al’Cair d’Rahien, Savine Aes Sedai schickt mich um Euch zu sagen, dass der Kronrat einberufen wird.“
„Und dafür stehe ich auf. Sei froh dass ich Dich nicht auspeitschen lasse!“
, murrte Rajon so leise, dass nur Anopheron und Omegai ihn hören konnten. Man spürte wie sich Anopheron anspannte. Sein Herr war verärgert und man wusste niemals an Wem er seine Launen auslassen würde. Auch Omegai schien sich nun unwohl zu fühlen.
„Es, es tut mir Leid. Ich konnte den Lord nicht eher erreichen. Er war...“, stammelte der Bote.
„Ich weiß selber wo ich war!!!“, unterbrach Rajon ihn verärgert und laut, so dass der Bote zusammenzuckte.
„Ich werde da sein.“, sagte er dann ein wenig ruhiger und drehte sich um. Im Fortgehen hörte er den Boten noch ein „Jawohl“ sagen bevor sich die Tür hinter ihm schloss und er in seine Gemächer zurückkehren konnte.


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Beitrag Nr. 23
18. Shaldine 03, 12:56

Barid Cham Aellinsar
Rang: Kandierter Apfel

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Eagan Naron

Eagan saß an einem Tisch im hinteren Teil seiner Schenke. Zu dieser frühen Stunde waren keine Leute hier. Die ersten Gäste würden erst kommen und die letzten des Vortags waren schon einige Stunden gegangen.
Immer wieder starrte er auf den kleinen Zettel den er in der Hand hatte. Das Pergament auf der die Nachricht in großer Eile gekritzelt war, war schon ziemlich mitgenommen. Es war eigentlich nur ein Fetzen, den jemand hastig von einem größeren Stück gerissen hatte, um schnell etwas zu notieren. An einem Ende war es dunkel verfärbt. Eagan wusste woher die Farbe kam. Vor wenigen Stunden war es noch rot gewesen. Blutrot.
Eagan schüttelte den Kopf und stand auf um sich etwas zu trinken zu holen. In der Küche stand noch eine Karaffe mit gewürztem Wein, der noch warm war. Als er sich einen Becher eingoss tauchten vor seinen Augen wieder die Bilder der letzten Nacht auf. Drucar lag mit dem Gesicht auf dem Tisch, die Nase in seinem Abendmahl. Und überall Blut. Eagan hatte dann die Wohnung durchsucht und nichts gefunden. In jedem nur denkbaren Winkel hatte er nach einem Hinweis gesucht. Und dann, als er bereits aufgeben wollte, war ihm Durcars Hand aufgefallen. In seiner verkrampften Faust hielt er einen Zettel. Mit einiger Anstrengung war es Eagan gelungen den Zettel zu bekommen. Er verstand noch immer nicht warum der Mörder den Zettel nicht mitgenommen hatte.
Könnte es sein, dass der Mörder gar nicht hinter dem Zettel her war? Doch warum hatte er ihn dann umgebracht? Das Haus war nicht geplündert worden, ein Raubmord war also ausgeschlossen.
Eagan nahm einen großen Schluck und stellte dann den Bescher ab. Wieder blickte er auf den Zettel. Was konnten diese paar Worte bedeuten? Immer und immer wieder las er diese vier Worte:

Es ist Pelvin Asdanbar

Pelvin Asdanbar war einer der Berater des Königs. Ein sehr hoher Berater. Er würde auch heute bei der Sitzung des Kronrats dabei sein. Doch was bedeutete die Nachricht. Eagan wusste es war etwas wichtiges, aber nicht was. Das machte ihn wahnsinnig. Noch einmal nahm er einen kräftigen Schluck von dem gewürzten Wein, dann holte er selbst Pergament und Feder. Auch wenn er diese Nachricht nicht verstand, so war sie wahrscheinlich doch der Grund warum einer seiner treuesten Freunde hatte sterben müssen.
Eagan war die Geheimschrift bereits so gewöhnt, dass er nicht mehr nachdenken musste, wenn er, für uneingeweihte, sinnlose Aneinanderreihungen von Buchstaben auf das Papier brachte. Wenn er die Nachricht las, sah er nicht mehr die Kolonnen von Zeichen und Buchstaben, sondern die klare Botschaft. Jahrelanges Training hatten ihn soweit gebracht.
Diese spezielle Chiffrierung der Botschaften war sehr sicher, denn wenn die Nachricht in falsche Hände kommen würde, könnte der Feind die Botschaft nicht entziffern.

Savine Aes Sedai,

Ich habe meine Nachforschungen fortgesetzt. Leider muss ich einen schweren Verlust beklagen, denn einer meiner treuesten Informanten und Freunde wurde ermordet. Ich fand bei ihm eine seltsame Botschaft, dessen Inhalt ich leider nicht verstehe. Sie lautet: „Es ist Pelvin Asdanbar“. Ich würde euch empfehlen vorsichtig zu sein, denn wir wissen nicht was es mit Pelvin Asdanbar auf sich hat.

Euer ergebener Diener
Eagan Naron


Eagan räumte das Schreibzeug weg und nahm seinen Umhang. Savine Sedai musste diese Botschaft erhalten bevor der Kronrat einberufen wurde. Eagan musste rechtzeitig eine vertrauenswürdige Dienerin finden die diese Botschaft überbringen konnte...

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„I thought you saidar-ed it.” - Mat Cauthon

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Beitrag Nr. 24
18. Shaldine 03, 13:07

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

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Chiara

Chiara kam gerade gähnend von ihrem letzten Rundgang zurück, bei dem sie alle Fenster, die sie einen Rundgang früher geöffnet hatte, wieder geschlossen hatte.
Adelige hatten es nicht gern, wenn die Fenster frische, aber kalte Luft herein ließen. Deshalb wurde in der Nacht gelüftet, wobei verschiedene Diener für verschiedene Bereiche zuständig waren.
Um diese unadelige Zeit brauchte Chiara nicht den Blick gesenkt halten und konnte in der Mitte der Gänge gehen.
Sie achtete darauf, alle Türen geschlossen vorzufinden und eventuell vergessene Weinbecher aufzusammeln, die die Adeligen an allen möglichen und unmöglichen Stellen manchmal abstellten.
Sie stellte in der Küche drei halb volle Silberpokale auf die Fläche, auf die das Geschirr, das bei Nacht aufgesammelt wurde, hingestellt wurde, damit es am nächsten Morgen abgespült werden konnte.
Es war nicht mehr sehr lange bis zum nächsten Morgen, der eigentlich schon begonnen hatte, und bald schon würde in der Küche bereits wieder Hochbetrieb herrschen, damit das Frühstück für die Adeligen zur rechten Zeit auf die Zimmer gebracht werden konnte.
Schläfrig verliess Chiara die fast ganz dunkle Küche und nahm das einzige brennende Öllämpchen mit sich.
Ihr Rundgang war der letzte gewesen. Die nächsten die hierher kommen würden, waren die Köchinnen und Köche und Küchenjungen und natürlich Judith.
Das Mädchen musste jede Nacht kurz vor Sonnenaufgang aufstehen um die Fenster wieder zu schließen, die sie kurz vor Mitternacht, bevor zu das erste Mal zu Bett gegangen war, geöffnet hatte. Eine kurze Spanne von vielleicht einer Stunde blieb ihr noch um zu schlafen.
Chiara ging in ihr Zimmer, kleidete sich aus, stieg erleichtert in ihr Bett und blies die Öllampe aus.
Dann schlief sie bereits.

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Beitrag Nr. 25
18. Shaldine 03, 15:24

Perrin
Rang: Wolfsbruder

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Andal Tumm

"Guten Morgen Meister."
"Ahhh, guten Morgen mein Junge. Gut das du schon früher da bist, ich habe gestern abend noch einen Auftrag aus dem Palst bekommen, frag mich nicht warum, so etwas passiert selten, meist bei Treffen von viele Adligen wenn die Palast eigene Küche nicht genug herstellen kann. Wir sollen bis heut abend so viele Brote wie möglich herstellen."
"Haben wir denn noch viel Mehl, Meister?"
"Ich habe heute morgen schon welches besorgt, zu unverschämt hohen Preisen, aber der Palast zahlt auch gut, wir haben erstmal wieder ausgesorgt."
"Ich fang dann schon mal an."
"Halt Junge. Vorher noch eine Frage: warst du gestern wieder in den dunklen Gassen unterwegs? Ich habe dir doch davon abgeraten, es ist gefährlich dort... Diebe, Mörder, ja sogar Schattenfreunde treiben sich dort herum!"
Verlegen blickte Andal Tumm auf den Boden. Er war wieder in den dunklen Vierteln gewesen, er hatte wieder an Kämpfen teilgenommen, aber er war auch wieder ungeschoren davongekommen. Er war ein guter Kämpfer, war flink und gleichzeitig auch stark, das hatte nicht jeder. Doch Meister Turnad mochte es nicht wenn er sich dort herumtrieb.
"Ich weiß" sagte Andal.
"Nun komm, du weißt es selber und hast selbst schon gesehn was alles passieren kann. Geh lieber zur Königlichen Armee und kämpfe gegen den Schatten, da könntest du bestimmt mehr anfangen, vielleicht sogar aufsteigen um irgendwann, wenn dieser verdammte Krieg vorbei ist, ein besseres Leben zu haben."
Andal wusste dies alles selber, aber er wollte seinen Meister nicht alleine lassen. Andal hatte seine Eltern auf dem Weg aus dem Weg nach Aridhol seine Eltern verloren. Sie lebten früher weiter nördlich an der Grenze zu Jaramide, einem Land an den Bergen des Verderbens, gebeutelt von den Ttrollocüberfällen. Immer öfter wurden auch südlichere Gegenden geplündert und Andals Eltern blieb nichts anderes übrig als in die Haupstadt zu flüchten. Doch Kurz nachdem sie aufgebrochen waren tauchten plötlich Trollocs auf, überall. Der Wagenzug wurde auseinander genommen und ca. 50 Leute brutal abgeschlachtet. Andal überlebte als einziger, er war damals 10 Jahre alt. Kurze zeit später ritt eine Patroullie des Königs an dem Platz vorbei und etdeckte ein verstörtes Kind. In dieser Patroullie war sein jetziger Bäckermeister, Meister Turnad. Zurück in der Hauptstadt erfuhr meister Turnad dann, dass sein Vater gestorben war und übernahm die Bäckerei. Er nahm den Jungen Andal bei sich auf und ist nun eine Art Vaterersatz für ihn. Die beiden hatten nur sich als Vertrauenspersonen, denn in der damaligen Zeit konnte man keinem vertrauen.
Andal sagte nichts mehr und machte sich an die Arbeit, die Brote für heut abend mussten rechtzeitig geliefert werden.

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hoffnung ist wie ein jagdhund ohne spur..... wer net weiß wer ich bin.... my name is perrin... ehemaliger wolfsbruder...bekehrt zum schat

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